Ok, lasst uns nochmal über Don Alphonso reden und warum sein Verhalten und das seiner Kritiker_innen nicht das Selbe ist. Ich bitte alle Rechten schoneinmal die Screenshot-Funktion zu zücken, ihr werdet sie brauchen. Schauen wir uns das mal an. #NatsAnalyse
Ich behaupte sogar, dass es sich um diametral unterschiedliche Dinge handelt, die hier passieren. Die Methode Don Alphonso ist ja die der rechten Troll-Methodik, aber mit der Legitimation eines anerkannten Journalisten. Das gibt es immer wieder und ist perfide.
Wir kennen rechte Trolls – die sind nur da, um Ärger zu machen und Leute persönlich anzugehen. Oft anonyme Accounts, die ohne inhaltlichen Grund per se einzelne Accounts einer ebenso auf Trollen eingestellten Userschaft zum Fraß vorwirft. Es findet keine Auseinandersetzung statt.
Niemand, der_die eine gewisse Reputation wahren will, kann sich ernstlich auf solche Accounts beziehen. Und da kommen solche Menschen wie DA ins Spiel. Er übernimmt die Methode und legitimiert sie, weil er seine Reputation und die der Welt mitnimmt und drüber stülpt.
Hier findet also ein Legitimationsprozess statt. Er bricht immer mehr Tabus des demokratisch legitimierten Diskurses. Wir haben uns als Gesellschaft ausgemacht, dass gewisse Dinge diskursiv nicht in Ordnung sind, Leute einfach derb beschimpfen zb. Er löst diese Regeln auf.
Damit trägt er aber dazu bei, dass diese Logiken, die außerhalb des Akzeptierten gestanden sind nun gesellschaftsfähig werden. Weil eine Person, die zur gesellschaftlichen Elite gehört sich ihrer bedient und den Sanktus eines anerkannten Mediums dafür bekommt.
Es geht hier nicht nur um Form, sondern auch um Inhalt. Weil ein rechter Shitstorm ja etwas bewirken soll – Menschen sollen rausgedrängt werden aus dem Diskurs. Das persönliche Risiko soll zu groß werden, so dass man seine Meinung nicht mehr sagt. Damit verschwinden Standpunkte.
Und wenn ich von persönlichem Risiko spreche, dann spreche ich v Mord und Vergewaltigungsdrohungen. Die sind nie in Ordnung. Sie treffen bei rechten Shitstorms aber auch noch zusätzlich Leute, d kein Sicherheitsnetz haben. Keine Zeitung, kein Institut, das sich hinter sie stellt.
Accounts wie DA sind also rein destruktive Accounts, die nichts anderes wollen als den demokratischen Diskurs zu (zer)stören, indem sie sich der Methodik der extremen Rechten bedient und dabei die Protektion anerkannter gesellschaftlicher Institutionen genießt.
Was machen nun seine Gegner_innen? Das genaue Gegenteil! Sie setzen sich inhaltlich auseinander, recherchieren Quellen, verfassen Artikel und Threads, teilen Wissen und erarbeiten im Austausch untereinander eine Übersicht der menschenverachtenden Systematik.
Es ist eigentlich ein ziemlich beeindruckendes Zusammenkommen vieler Menschen, die ihre Zeit u Mühe dafür nützen Andere aufzuklären, Angriffe festzuhalten und damit andere User_innen schützen u Solidarität zeigen. Das ist das Gegenteil eines Shitstorms. Das ist ein d Stirn bieten.
Endlich steht einmal wer auf gegen die Einen, der immer Schwächere virtuell verdrischt. Und steht Eine auf, stehen plötzlich Viele auf. Das ist digitale Zivilcourage.
Merkt ihr den Unterschied? Rechte Shitstorms gehen nach Unten und beleidigen Leute dort, wo es weh tut, weil es rassistisch, misogyn etc ist. Sie beleidigen das Aussehen der Person und Gewaltdrohungen sind inhärenter (und gewünschter) Teil.
Das was hier und jetzt gegen DA abgeht ist hingegen mit Recherche, Diskussion, Quellenangaben (und sogar dem Abspeichern von Quellen, damit es ja immer nachvollziehbar bleibt). Der Unterschied ist nämlich (bitte Screenshot bereit halten), dass Linke nicht bewusst lügen dürfen.
Jede Unachtsamkeit in der Recherche, jedes falsch wiedergegebene Zitat würde den ganzen Artikel unbrauchbar machen. Und das wissen die Leute und deswegen haben wir hier in kürzester Zeit penibel genaue Recherchen bekommen. Das ist kein Shitstorm sondern Kritik.
Während auf rechter Seite ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat oder eine glatte Lüge fürs Wegmobben reichen. Siehe zb der Versuch aus einer Kette mit Messeranhänger eine Drohung zu bastelt. Niemand recherchiert, niemand liefert Quellen, niemanden geht es um Inhalte.
Jetzt mag heftige aber berechtigte Kritik u ein Shitstorm ein einziges gl Wesensmerkmal haben, das unangenehm ist, nämlich massenhaft an 1 Person adressierte Tweets. Das allein reicht aber nicht für e ernsthaften Vgl. Machtverhältnisse, Inhalt, Intention spielen auch eine Rolle.
Alle Tippfehler dürft ihr wie immer behalten, ich hab versucht nebenbei das Baby zu bespaßen. Das Schöne an dem Ganzen ist einfach, dass es irgendwann tatsächlich einfach reicht. Bravo @ebonyplusirony, die sich gewehrt und das alles angestoßen hat.
Postet gerne weitere Threads, Einschätzungen, Analysen, Artikel hier darunter.